Min Max Notation

[PCore]

Hallo,
ich komme gerade nicht so richtig weiter. In der Vorlesung haben wir die Min Max Notation besprochen. In den Folien werden bei den Kardinalitäten nur 0,1 und das * angegeben. Auf einigen Seiten finde ich ( Datenbanksysteme für Hörer anderer Fachrichtungen - ppt herunterladen ) finde ich aber auch Angaben, wo ich die Werte auch konkret eingrenzen kann. Sprich, minimal 0 maximal 20. Gibt es da eine Norm? Oder ein richtig und falsch?

Und dann fiel noch der Satz dass ich mit der Chen Notation nicht ausdrücken kann, ob eine Beziehung besteht oder nicht. Und das wäre ein Vorteil der MIN MAX Notation. Mit der modifizierten Chen Notation kann ich das aber durchaus. Oder habe ich da einen Denkfehler?

Beste Grüße

 

[dabadepdu]

In den Vorlesungen war ich nicuht da.

Ich finde die Aussagen in den Folien wiedersprüchlich zu dem, was man in Wikipedia ließt.

Min-Max-Notation – Wikipedia

de.wikipedia.org

Ist für mich jedoch ein theoretisches Problem.

Aus der Praxis kann ich jedenfalls sagen, dass die konkrete Angabe von min max (DB) Modellen nie relevant war. Genauer gesagt die explizite Max Angabe. Und das hat vor allem den Grund, dass bei dem wechsel von einem logischen in ein konkretes Datenbankmodell die Maximalangabe keien Berücksichtigung findet. Ich kenne keine Möglichkeit, in DB die Anzahl der Einträge auf einen konkreten Maxwert zu beschränken.

Beispiele wie die Bettanzahl auf einer Station klingen zwar verständlich oder praxisbezogen, aber werden meines Wissens schlicht nicht scharf verfolgt. Wenn das geschieht, dann durch Regulation in der Anwendung. Und wenn dann in der Realität Coronapandemie herrscht und man ein paar mehr Betten aufbaut, funktioniert das Modell nicht mehr.

Noch extremer:
Wenn man die realen Anwendungsfälle in DB betrachtet und das, was einzelne, konkrete Systeme ausmacht, dann ist die Begrenzung von max genau nicht gewünscht. Die theoretisch unendliche Ergänzung von immer mehr Datensätzen ist wesentliches Merkmal eine DB und betrifft auch den häufigsten Modellierungsfehler, wo theoretisch beliebig große Max als Attribut modelliert werden (natürlich immer mit einem fixen N für max, verbunden mit der Hoffnung, N sei groß genug gewählt worden).

Die sagen wir "Bedeutungslosigkeit" von einem festen N Wert für Max steht außerdem in einem starken Kontrast zum Min Wert. Hier wird sehr genau auf die konkreten Werte 0 und 1 geachtet.

Und warum das Ganze? In der Praxis bieten real existierende DB Systeme verschiedener Hersteller die (fast unglaubliche) Fähigkeit, definierte Regeln einzuhalten und zwar mit Garantie. Am Ende des Tages ist das der Grund, warum man sich auf die Ergebnisse einer Datenbankabfrage / eines Reports / eines Buchungssystems (für Flüge oder Geld) verlassen kann.

Das hilft Dir für eine Prüfung wahrscheinlich alles nicht weiter, aber vielleicht bietet es ein paar praktische Hintergrundinformationen.
Versuch einfach, konsistente Folien Deiner Vorlesung zu finden und halt Dich daran.

 

[PCore]

Das hilft mir schon weiter. Danke dafür. Aber kann man das nicht mit einem CHECK kontrollieren bzw. einschränken? Aber was das zur Praxis sagst ergibt durchaus Sinn.

Ja, der Wiki Artikel hat mich auch nachdenklich gemacht.

Aber wenn man mal mehr im Internet forscht bsp: hier auf der Seite 31 steht das auch genauso. Vielleicht jetzt mein persönliches Problem, aber irgendwie stört mich, dass ich jetzt nicht herausfinden kann was jetzt richtig ist oder ob das überhaupt normiert ist.

 

[PCore]

2.04 Kardinalitäten

ACHTUNG: Auf Folie 5 (alternative Notationen für Kardinalität) hat sich ein Fehler eingeschlichen: Bei der numerischen (min.max)-Notation sind die Angaben auf der jeweils falschen Seite. Es sollte also heißen: - Professor ---(1,1)--- berufen_an ---(1,n)--- Universität - Produkt ---(0,1)---...

open.hpi.de

Bei Minute 8 sagt der gute Mann genau das was du auch sagst. Er nimmt aber auch die 3 als maximale Grenze. Vielleicht gibt es auch kein richtig oder falsch

 

[dabadepdu]

Vielleicht jetzt mein persönliches Problem, aber irgendwie stört mich, dass ich jetzt nicht herausfinden kann was jetzt richtig ist oder ob das überhaupt normiert ist.

Normiert, im Sinne DIN xy oder so ist da vermutlich nichts.
Es ist eines von mehreren Modellen und wenn es um das Studium geht, wird vermutlich in der Prüfung abgefragt, was vorher verkündet wurde. Das musst Du wiedergeben können, wenn es um eine gute Note geht.

In der Praxis ist jedes Modell eben ein Modell im besten Sinne, beispielhaft, mustergültig, formalisiert, .. und damit eben auch begrenzt.
Nur weil bspw. ich mit meiner Arbeit nichts mit dem MIN-MAX Modell anfangen kann und Dir sogar erzähle, dass es kein Mensch braucht, wenn er ne DB benutzt, muss das ja nicht die ganze Wahrheit sein.

In der Praxis hast Du vielleicht häufiger die Situation, wo Du Dir je nach Problemstellung ein Modell (sofern Auwahl vorhanden) hernimmst, das am besten zu Deinem Problem passt.

In der Praxis arbeitest Du mit diversen Softwaretools, deren Kernthema nicht die reine Lehre von der Hochschule ist, sondern ein Haufen von Werkzeug und Komfortmerkmalen zu liefern, die immer etwas besser als die Konkurrenz sind.

Ein anderer Aspekt solcher Modelle in der Lehre / Ausbildung ist der schlaue Spruch (keine Ahnung woher):
Du musst die Regeln erst kennen, um sie brechen zu können.

Und zu guter Letzt:
Wenn es nicht wie so häufig in diesen Foren für Dich der (vor)letzte Tag vor der Prüfung ist, dann geh einfach zu Deinem Prof, Tutor, Trainer, Lehrer!
Es ist bestimmt nicht die dümmste Frage, die man stellen kann.

 

[dabadepdu]

Vielleicht gibt es auch kein richtig oder falsch

Richtig oder Falsch gibt es erstmal nur in der Prüfung.
Dort lautet die Aufgabenstellung, ..nutze eine Modellierung nach Chen/ Abrial und berücksichtige folgende ...
Je nach Aufgabenstellung musst Du halt das eine oder andere Modell nutzen, wenn Du es verwechselst, Pech, schlechte Note.

Die Hochschule ist ja nicht verpflichtet, Stoff zu vermitteln, der sich nach den Fertigkeiten existierender Softwaren richtet.
In einer Fachhochschule würde man sich wohl schon eher Richtung Praxis orientieren, an der Uni werden sehr wahrscheinlich grundlegende Theorien vermittelt.
Und noch was: Wenn Du mit Material arbeitest, wie im ersten Post verlinkt, achte auf die Quelle und den Sinn.
Hier ist es eine "Zusammenfassung", die irgendwelche netten Studikollegen zur Verfügung gestellt haben (vermutlich). Wie gut ist diese "Zusammenfassung"? Was fasst sie eigentlich zusammen? Konkret ist das diesen Folien nicht zu entnehmen. Wenn Du es also richtig machen willst und genau wissen willst, quäl Dich nicht mit schlechten Zusammenfassungen.

 

[PCore]

Besten Dank für deine Tipps und Ausformulierungen. Ich werde meine eigenen Erfahrungen sammeln und ja, für die Prüfung wird es reichen, dass es so mache wie der Prof es möchte. Und der Rest wird kommen