Wie jetzt beruflich weitermachen...?

Chuky666

SQL-Guru
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Guten Morgen zusammen :)

vllt. vorab ein paar Infos: Ich arbeite seit mehreren Jahren mit dem SQL-Server, als DBA und als DBE. Ich bin in der Firma für mehrere Failover Cluster verantwortlich, sowie stand-alone SQL-Server und auch Optimierungen was T-SQL angeht.

Jetzt zu meiner Frage, die ich gerne an die Erfahrenden SQL-Server-Experten richten möchte:
Was wäre eurer Meinung nach zur Zeit die Technologie oder Skill oder wie man es auch nennen möchte die zum einen gefragt ist und auch zukunftssicher?! Mir fallen da Stichwörter ein wie "Big Data" oder "BI" oder oder oder...

Ich möchte mich weiterentwickeln und mich auch in eine Richtung spezialisieren.
 
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Dafür wäre der Marktanteil von PostgreSQL interessant.
Niemand kann seriös den "Marktanteil" irgendeines Datenbanksystems angeben.

Laut Oracle ist die Oracle Datenbank am weitesten verbreitet. Laut Microsoft ist SQL Server das am meisten eingesetzte Datenbanksystem, laut IBM ist DB2 häufiger im Einsatz als Oracle oder SQL Server. Jeder verwendet halt eine andere Definition von "Markt".

Ich arbeite in der Softwareentwicklung (Projektgeschäft) und bei uns verteilt sich das auf 50% Oracle 40% Postgres und 10% SQL Server . Wir haben in den letzten 5 Jahren Migration von Oracle, DB2 und SQL Server zu PostgreSQL gemacht. Aber keine Migration zu einem der kommerziellen DBMS.

Da man sich nirgendwo registrieren muss um Postgres herunterzuladen oder zu installieren kann auch niemand sagen wie oft das im Einsatz ist (nichtmal das "Postgres Team" selber). Und die Firmen die Postgres einsetzen hängen das meistens auch nicht an die große Glocke.

Postgres ist definitiv stark im kommen.

Microsoft hat sogar eine Firma gekauft die eine Extension anbietet um Postgres als verteilte Datenbank zu nutzen.

Auch war Microsoft war zu einem große Teil beteiligt bei der Optimierung des Connection Management in Postgres 14.

Sprich: sogar Microsoft denkt, dass Postgres eine Zukunft hat ;)
 
Ja, Microsoft spielt eine große und sehr positive Rolle mittlerweile bei PostgreSQL. Die geben auch aktiv Dinge an die Community zurück, sponsoren Events etc. Da gibt es andere Firmen, die MASSIV Nutzen aus PostgreSQL ziehen, aber exakt NIX zurückgeben und lieber mal kurz über die Kármán-Linie hüpfen ...
 
Alles klar, ich entnehme das man mit PostgreSQL definitiv rechnen muss und man sich es durchaus mal anschauen sollte. :)

Wie sieht es denn mit Big Data oder BI usw. aus? Wie sind da eure Erfahrungen, jetzt mal unabhängig vom DBMS.
Eine Zeitlang habe ich stark BI wahrgenommen und mittlerweile ist es eher Big Data. Sind das wieder solche Hype-Themen?
 
Wie sieht es denn mit Big Data oder BI usw. aus?
Sind das wieder solche Hype-Themen?

Nein, ich denke Big Data bleibt ein Thema, vielleicht gibt es demnächst neue Worte dafür. Die Daten werden jedenfalls immer mehr.
Bei MS ist meine Erfahrung leider, dass sie sich nie scheuen, "alles" über Bord zu werfen, neu machen und im Zweifel sogar Jahre später wieder mit alten Techniken anfangen. Wenn du da "solide" Themen suchst, keine Ahnung.
Also ich seh jetzt keinen Grund für diese Firma zu schwärmen. Auch nicht wegen ihrer "Liebe" zu Postgres. Neulich war noch so ein Artikel in der Zeitung, sie tun gerade so, als hätten sie OS erfunden. Das Gegenteil ist der Fall und mehr noch, sie haben es lange mit harten Bandagen bekämpft.
Ich denke, sie haben einfach geschnallt, dass sie nicht dagegen ankommen und versuchen nun, so viel wie möglich Honig zu saugen.


Trends sind vielleicht (immer noch?) IoT, dazu massives Queuing- irgendwie müssen all die Daten ja in die Datenbank, Containerisierung (Virtualisierung, K8S), Skalierung und dazu passend NoSQL Systeme.

Das ganze in MS Produkten kenne ich nicht. Ach und da wir ja von der Datenbankseite kommen, noch das Thema Persistent Storage bei Containern und Wolken allgemein, für Cloud DB besonders.

Ich habe es bei MS noch nie gesehen, vielleicht gibt‘s das alles schon in bunt und funktioniert bomben- und idiotensicher.
 
Also ich seh jetzt keinen Grund für diese Firma zu schwärmen.

Tu' ich auch nicht. Ich finde den Schritt von MS ein Konkurrenzprodukt (aus Sicht der SQL Server Truppe) aktiv zu unterstützen und zu vermarkten einfach überraschend. Postgres als Option im Cloud Geschäft anzubieten ist eine Sache (machen ja Amazon und Google auch). Diese Konkurrenz auch noch aktiv mit Weiterentwicklung zu unterstützen ist eine ganz andere Sache.
 
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Tu' ich auch nicht... Diese Konkurrenz auch noch aktiv mit Weiterentwicklung zu unterstützen ist eine ganz andere Sache.

Gut, ich würde mir nicht anmaßen, die Beweggründe von MS zu verstehen. Aber es scheint mir eine ziemlich gute Strategie, die keineswegs altruistisch ist.

Alle Großen verdienen sich dumm und dämlich in der Cloud, allein schon mit Service. Selbst wenn dabei keine Lizenzkosten für eigene Produkte abfallen, who cares?
Wenn das eigene, zugekaufte DB Produkt auch nach Jahren noch gewisse Schwachstellen hat?
Wenn MS noch nie für eine langfristige Produktstrategie bekannt war?
Wenn man über Opensource auch bei kritischen Kunden einen Fuß in die Tür bekommt?
Wenn die Integration von WSL in Windows mittlerweile geradezu danach schreit, eine eigene Linux Distribution zu bringen, die (nur) bei Bedarf eine grafische "Windows" Oberfläche hat?
Wenn man sowieso regelmäßig Milliardenbeträge in Entwicklungen versenkt, die keine haben möchte?

Könnte man noch erweitern.
 
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